{"id":84,"date":"2019-03-15T12:41:21","date_gmt":"2019-03-15T12:41:21","guid":{"rendered":"http:\/\/symotiv.de\/?p=84"},"modified":"2019-05-06T12:56:45","modified_gmt":"2019-05-06T12:56:45","slug":"raeumlicher-klang-im-virtuellen-raum","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/symotiv.de\/raeumlicher-klang-im-virtuellen-raum","title":{"rendered":"09 – R\u00e4umlicher Klang im virtuellen Raum"},"content":{"rendered":"

Bei einer Virtualisierung eines Symphonieorchesters muss darauf geachtet werden, dass der Ton, den man in der Anwendung h\u00f6ren kann, auch einem solchen Orchester gem\u00e4\u00df wird. Daher wurde f\u00fcr die finalen Aufnahmen des Projektes ein Experte beauftragt, der das Orchester mit 64 Mikrofonen aufgezeichnet und in langer Post-Production abgemischt hat. Es wurde eng mit diesem Tonkutscher zusammengearbeitet, um die Audiospuren auf die VR-Anwendung zuzuschneiden. So wurde der Ton vorerst in die einzelnen Instrumentengruppen (wie 1. Violine, Bratsche, Holzbl\u00e4ser etc.) eingeteilt, da diese auch in der VR interaktiv ausw\u00e4hlbar sein sollen. Zu Anfang des Projekts war im Gespr\u00e4ch, alle Musiker als einzelne Tonspur auszugeben, es wurde sich allerdings dagegen entschieden, da das f\u00fcr die VR-Szene eine gro\u00dfe Belastung w\u00e4re und f\u00fcr den Tonmischer ein noch gr\u00f6\u00dferen Aufwand, jede einzelne Spur perfekt zu bereinigen.<\/p>\n

Die L\u00f6sung lag hier in Stereo Spektren f\u00fcr jede Instrumentengruppe. F\u00fcr jede Gruppe wurde eine Stereo Datei angelegt, in der alle einzelnen Instrumente von links nach rechts im Panning-Spektrum verteilt sind. Der Klang h\u00f6rt sich also genau so an, als w\u00fcrde man direkt vor dieser Gruppe stehen. F\u00fcr die VR-Szene wurden diese Stereo-Sounddateien wieder in zwei Mono-Dateien zerlegt, da nur die zur r\u00e4umlichen Soundverrechnung gut benutzt werden k\u00f6nnen. Das liegt daran, dass eine Stereo Soundquelle im Raum nicht w\u00fcsste, in welche Richtung jeweils der linke und der rechte Kanal ausgehen w\u00fcrden. Daher wird die Soundverrechnung \u2013 wie in echt \u2013 nur mit Mono-Sounds gemacht, die so im Raum platziert werden, dass der Stereo-Effekt wieder auftritt, wenn man sich im virtuellen Raum zwischen ihnen befindet. So stehen also immer an den \u00e4u\u00dferen Kanten der Gruppenplattformen jeweils die Tonquellen.<\/p>\n

\"\" <\/span><\/span><\/span><\/span><\/p>\n

Zus\u00e4tzlich zu den Spuren, die den Klang innerhalb der Gruppe darstellen, sind noch zwei weitere Tonspuren von jeder Gruppe erstellt worden, die mit einem starken Raumklang-Effekt versehen worden sind. Sie sind auf den Klang angepasst, den man von dieser Instrumentengruppe h\u00f6rt, wenn man am Platz des Dirigenten steht. Es ergeben sich also 4 Tonspuren pro Instrumentengruppe, zwei trockene (ohne Effekt) und zwei nasse (mit angewandtem Effekt), also zwei Monospuren auf der linken Seite und zwei auf der rechten Seite der Gruppe. Das eigentliche Abmischen im Raum passiert durch den Benutzer der VR-Anwendung, indem er sich im Orchester bewegt. Jede Soundquelle hat 2 Radii: Der erste Radius bestimmt, in welcher Reichweite man die Tonspur bei voller Lautst\u00e4rke h\u00f6rt, der zweite bestimmt, wann der Sound gar nicht mehr zu h\u00f6ren ist. Der VR-Benutzer bestimmt also durch seine Distanz zur Soundquelle, wie stark dieser bestimmme Sound zu h\u00f6ren ist.<\/p>\n

\"\"<\/p>\n

Um alle Soundquellen im Orchester gut zusammenzumischen, m\u00fcssen deshalb Lautst\u00e4rkelevels zwischen diesen Radii durch Bezierkurven angepasst werden, um einen realistischen Klang zu erzeugen, der sich immer aus den umliegenden Soundquellen zusammenstellt. Hier bekommen die Spuren mit Raumklang eine grundlegend andere Kurve als die trockenen Spuren, da sich die erst in den Klang mischen sollen, wenn man sich weiter von der Soundquelle entfernt. Gleichzeitig verstummt die trockene Spur schon nach einigen Metern, da der Raumklang dann \u00fcbernehmen soll.<\/p>\n

\"\"<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

Bei einer Virtualisierung eines Symphonieorchesters muss darauf geachtet werden, dass der Ton, den man in der Anwendung h\u00f6ren kann, auch einem solchen Orchester gem\u00e4\u00df wird. Daher wurde f\u00fcr die finalen Aufnahmen des Projektes ein Experte beauftragt, der das Orchester mit 64 Mikrofonen aufgezeichnet und in langer Post-Production abgemischt hat. Es wurde eng mit diesem Tonkutscher […]<\/p>\n","protected":false},"author":1,"featured_media":0,"comment_status":"open","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"footnotes":""},"categories":[1],"tags":[],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/symotiv.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/84"}],"collection":[{"href":"https:\/\/symotiv.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/symotiv.de\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/symotiv.de\/wp-json\/wp\/v2\/users\/1"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/symotiv.de\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=84"}],"version-history":[{"count":10,"href":"https:\/\/symotiv.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/84\/revisions"}],"predecessor-version":[{"id":154,"href":"https:\/\/symotiv.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/84\/revisions\/154"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/symotiv.de\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=84"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/symotiv.de\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=84"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/symotiv.de\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=84"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}